Vereins-Chronik 1965-heute

 

Der Turn- und Sportverein Mondorf wurde am 16.5.1965 gegründet. Um die Tradition des ehemaligen Turnvereins „Germania" Mondorf im Vereinsnamen weiterleben zu lassen, erhielt der neu gegründete Verein den Namen „Turn- und Sportverein 1928 Mondorf".

 

Wie kam es zur Gründung des Vereins?

 

 

Unter Schulleiter Anton Schmitz, der selbst begeisterter Fußballer war, wurde in der Volksschule Mondorf schon regelmäßig Fußball gespielt. So wurde die Begeisterung des Lehrers für den Fußballsport auf viele seiner Schüler übertragen. Anfang der Sechziger-Jahre wurde schon einmal eine Mondorfer Schülermannschaft Amtsbezirksmeister im Fußball, obwohl Mondorf zu der Zeit noch gar keinen Sportplatz hatte. Initiator der Gründungsversammlung war dann Bürgermeister Matthias Schmitt, der hierzu alle Mondorfer Bürger für Sonntag, den 16.5.1965 ins Gasthaus Ginsbach einlud. Schon an diesem Tage trugen sich 26 inaktive und 40 aktive Mitglieder, davon 20 Jugendliche, in die Aufnahmeliste ein. Folgender Vorstand wurde gewählt: 1. Vorsitzender: Theodor Corpus, 2. Vorsitzender: Hermann Kleber, Jugendleiter: Hermann Schmitz, Schriftführer: Hans Krause, Kassierer: Peter Molitor, Mannschaftsbetreuer: Rudolf Fischer und Hans Lehmann.

Dank des vorbildlichen Engagements einiger Vorstandsmitglieder stand der Verein bald auf festen Füßen. Das größte Problem für den jungen Verein war das Fehlen eines Sportplatzes für das Training und die Punktspiele. Der in der Gründungseuphorie erhoffte baldige Bau eines Sportplatzes sollte drei Jahre auf sich warten lassen.

So wurden die ersten Trainingsstunden auf dem Schulhof in Mondorf ausgetragen, dann auf dem Sportplatz in Mechern. Bei den ersten Trainingsabenden hatte Trainer Hermann Schmitz Schwierigkeiten, circa 30 Fußballbesessene mit nur einem Ball sinnvoll zu beschäftigen. Die Besessenheit war jedoch bei vielen schon vor dem ersten Punktspiel geheilt. Während das Training in Mechern durchgeführt wurde, fanden die Punktspiele der I. Saison (1965/1966) nach Absprache mit dem FSV Hilbringen auf dem Saarwiesenplatz in Hilbringen statt. Gemeldet wurde für die erste Spielrunde eine I. Mannschaft und eine A-Jugend-Mannschaft.

Die I. Mannschaft bezog in dieser Saison durch „total falsche Aufstellungen", vor allem aber durch „katastrophale, miserable Schiedsrichterleistungen" einige empfindliche Niederlagen, die aber der bei vielen Biertischstrategien erworbenen Erfolgspsyche nichts anhaben konnten. Genannt seien ein 0:13 gegen Hilbringen, ein 1:10 gegen Nennig und ein 0:8 gegen Oberleuken. Mit einer beispiellosen Begeisterung wurde der erste Sieg gefeiert, ein 3:2 in Nohn, bei dem Michael Kairies das Siegtor schoss. Beendet wurde die Runde in der C-Klasse Merzig mit einem Torverhältnis von 26:117 und einem Punktestand von 7:41. Das bedeutete Platz 13, was sicherlich etwas besser klingt als „Letzter".

 

Die A-Jugend beendete die Runde als Sechster von acht Mannschaften mit 39:35 Toren und 12:16 Punkten. Schon bald war auch die Vereinssatzung konzipiert. Sie wurde am 25.9.1965 von folgenden Mitgliedern unterschrieben: Matthias Schmitt, Anton Schmitz, Hermann Schmitz, Hermann Kleber, Josef Biehl, Peter Molitor und Berthold Biehl. 

In den beiden Punktespielrunden 1966/67 und 1967/68 wurden alle Heimspiele auf dem Sportplatz in Ballern ausgetragen. Die I. Mannschaft zeigte schon 1966/67 deutlich bessere Leistungen und wurde 10. von 14 Mannschaften mit einem Torverhältnis von 53:102 und einem Punkteverhältnis von 19:33. Diese Leistungssteigerung war zu einem großen Teil auf den Einbau von Spielern aus der A-Jugendmannschaft des Vorjahres zurückzuführen. In dieser Runde wurde aber auch der Negativ-Rekord unserer ersten Mannschaft aufgestellt,

eine 1:16 Niederlage gegen Perl, bei der die jeweils eine Halbzeit eingesetzten Ersatztorhüter je 8 Tore kassierten. In der Spielrunde 1967/68 hatte sich unsere I. Mannschaft bereits in der oberen Tabellenhälfte etabliert. Sie wurde 6. von 16 Mannschaften mit 82:59 Toren und 35:25 Punkten. Die A-Jugendmannschaft beendete die beiden Runden als 9. von 10 Mannschaften bzw. als 7. von 10 Mannschaften. Ab der Saison 1968/69 endlich konnten alle Spiele auf unserem fertiggestellten Sportplatz ausgetragen werden. Am 26. Mai 1968 konnte Pfarrer Heck nach einem Festzug vom Gasthaus Ginsbach zum Sportplatz die feierliche Einsegnung des Platzes vornehmen.

Hieran schloss sich das erste Pokalturnier des TUS Mondorf an. Hätte Bürgermeister Schmitt sich nicht verbissen engagiert, wäre die Fertigstellung des Sportplatzes bei den jahrelangen Verzögerungen des Zuschussbescheides durch die Sportplanungskommission noch später erfolgt. Auf Beschluss des Gemeinderates wurde die schon im Frühjahr 1966 planierte Fläche für den Trainingsbetrieb noch 1966 notdürftig hergerichtet.

 

Die erste Saison auf eigenem Platz verlief für die I. Mannschaft wenig erfolgreich. Sie wurde 1968/69 in der C-Klasse Beckingen nur 10. von 14 Mannschaften mit 15:37 Punkten. In der Saison 1969/70 wurde erstmals eine C-Jugendmannschaft gemeldet, die sich schon in der ersten Saison beachtlich schlug und den 8. Platz in der Staffel Merzig erreichte.

1970 löste Rudolf Hargarter Hermann Kleber als 1. Vorsitzenden ab, der dieses Amt fast 5 Jahre mit viel Umsicht ausgeübt hatte. In diesem Jahr wurde auch das von Alfred Becker eingeübte Mundartstück „Kätt, hall et Maul!" aufgeführt. Die Familienabende des TUS Mondorf wurden von 1967 an zu einem alljährlichen Glanzpunkt im kulturellen Geschehen unseres Dorfes.

 

In der Saison 1971/72 errang unsere C-Jugendmannschaft die Meisterschaft in der Staffel Merzig. Unter ihrem Trainer Herwig Reinert blieb die Mannschaft bei einem außergewöhnlichen Torestand (78:4) und einem Punktekonto von 31:1 ungeschlagen.

Im gleichen Jahr errang die A-Jugendmannschaft den Wanderpokal des Amtsbezirkes Hilbringen. Im Frühjahr/Sommer 1972 wurden die ersten beiden Masten der Flutlichtanlage zu Trainingszwecken installiert.

Im Spätsommer 1973 wurde auch in unserem Verein eine AH-Mannschaft gegründet. Erfreulich ist zu vermerken, dass die Mannschaft bis heute trotz vielfältiger Probleme durchgehalten hat.

Schon in ihrem ersten Spieljahr (1976/77) gewann unsere neu gebildete II. Mannschaft die Meisterschaft. Nachdem sie nach der Vorrunde mit 24:19 Toren und 9:7 Punkten nur 4. war, wurde in der Rückrunde kein einziger Punkt abgegeben und so mit 25:7

Punkten das Ziel erreicht.

 

Unter Trainer Michael Kairies errang unsere A-Jugendmannschaft 1977/78 mit 36:4 Punkten ungeschlagen die Meisterschaft in der Gruppe Merzig. Bereits 1977 wurde vom Ortsrat der Bau eines Umkleidegebäudes beantragt. Die Grundsteinlegung erfolgte am 1. August 1978. Unter der Bauleitung von Heinz Axt vollbrachten viele Mondorfer Handwerker und viele Vereinsmitglieder eine enorme, beispielhafte Eigenleistung. Schon im Sommer 1979 war die Nutzung des Umkleidegebäudes für den Spielbetrieb ermöglicht. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Verein den Saal des Vereinslokales Calmes als Umkleideraum genutzt. Für die Überlassung des Saales zu diesem Zwecke während 14 Jahren sei Klaus Calmes recht herzlich gedankt. Am 9. Dezember 1979 konnte der Verein, der mittlerweile ins Vereinsregister eingetragen war, die Einweihung des Umkleidegebäudes in einem feierlichen Festakt begehen. Ab dem 12.2.1980 übernahmen Roswitha und Heinz Axt die Bewirtschaftung des Umkleidegebäudes, eine Aufgabe, die sie in der Folge über 30 Jahre lang mit viel Verantwortung und konstanter Zuverlässigkeit lösten.

In der Saison 1981/82 blieb unsere I. Mannschaft in der Vorrunde ungeschlagen. 25:5 Punkte bedeuten erstmalig die Herbstmeisterschaft und ließen die Hoffnung auf die Meisterschaft aufkeimen; doch 12:18 Punkte in der Rückrunde zerstörten alle Träume und führten zu einem Absturz auf Platz 6 am Ende der Runde.

 

Schon 1970 wurde unter der Führung von Helmut Kleber eine Damen-Fußballmannschaft gegründet, die 1971 an einer Punktespielrunde teilnahm, in der Rückrunde aber aus Mangel an Spielerinnen abgemeldet werden mußte. Ab 1982 betreute Toni Palumbo wieder eine Damenmannschaft in unserem Verein.

 

Seit 1985 führt unser Verein alljährlich ein Turnier „Ein Dorf spielt Fußball" durch, das bei der Bevölkerung großen Anklang findet.

 

Der 10. Mai 1987 wird sicher als ein besonderes Datum in die Annalen unseres Vereins eingehen. Am letzten Spieltag der Saison 1986/87 errang unsere 1. Mannschaft nach einem sehr hart umkämpften, aber zum Schluss doch klaren Sieg über Mechern zum ersten Male in der Vereinsgeschichte die Meisterschaft. Eine ganze Woche blieb das Umkleidegebäude zum Feiern geöffnet. Doch die Meisterschaftseuphorie bekam in der nächsten Saison in der Kreisliga A einen bitteren Dämpfer, denn am Ende der Runde war der Abstieg perfekt - kurzes Intermezzo in höheren Gefilden. Eine zweite Meisterschaft galt es im Jahre 1987 zu feiern. Die E2-Jugend wurde mit einem Punkteverhältnis von 40:0 ebenfalls Meister. Im Juli 1988 wurde unsere Mädchenmannschaft unter Leitung von Toni Palumbo Verbandsmeister der C-Mädchenklasse und da es nur eine Klasse im Saarland gab, gleichzeitig auch Landesmeister.

Nachdem man Ende der 80 Jahre eine fulminante Meisterschaft feiern konnte und das Dorf Kopf stand, ereilte den TuS Mondorf ein ähnliches Schicksal wie andere kleinere Dorfvereine. Aufgrund von Spielermangel musste die Reservemannschaft Ende der 90er Jahre abgemeldet werden und man konnte nur durch die Integrierung von AH-Spielern den Spielbetrieb aufrecht erhalten. Selbsterklärend ist an dieser Stelle, dass man in dieser Zeit insgesamt dreimal abgeschlagen Letzter werden. Mit der Akquise des ehemaligen Jugendverbandsligaspieler Markus Weidig wurde hier die Kehrwende eingeleitet. Aufgrund seines guten Netzwerkes zu jungen, hungrigen Spielern schaffte er es dem TuS Mondorf wieder den nötigen Auftrieb zu geben und man konnte Anfang 2000 wieder zwei Aktive Mannschaften stellen, die auch fußballerisch zu überzeugen wussten. Weiterhin gelang es durch unnachahmliche Vorstandsarbeit die lokal wohnenden Jugendlichen zum Fußball spielen zu begeistern, sodass mehrere Jugendmannschaften gemeldet werden konnten.

Unter dieser Euphorie gelangen dem TuS Mondorf mehrere furiose Auftritte. Erwähnenswert ist hier die Finalteilnahme am Stadtpokal 2004, der in Mondorf ausgetragen wurde. Hier unterlag man erst im Finale sehr unglücklich dem FSV Hilbringen. Auch in den laufenden Saisons sollten immer wieder Spitzenmannschaften auf der rote Erde ihr blaues Wunder erleben, wenn Sie mit leeren Händen nach Hause fuhren. Neben Markus Weidig waren in dieser Zeit TuS-Legende Siggi Leick, Dietmar Müller sowie Rolf Brausch Trainer. In mehreren Spielzeiten hatte man immer wieder Tuchfühlung zu den vorderen ersten Plätzen, für den ganz großen Wurf reichte es indes nicht. Durch Alterung der Mannschaft geriet man gegen Ende der ersten Dekade im neuen Jahrtausend in die missliche Lage, dass es in absehbarer Zeit schwierig sein würde zwei Mannschaften am Spielbetrieb zu melden. Da gleiches Schicksal den Sportfreunden aus Mechern drohte, gründete man 2009 eine Spielgemeinschaft. Der TuS Mondorf spielte fortan unter dem Namen SG Borussia Merzig-Mondorf-Mechern. Durch den Zusammenschluss meldete man drei aktive Mannschaften. Das Trainerteam bildeten zu der Zeit Holger Louis und Rolf Brausch. Die gut funktionierende Spielgemeinschaft trug auch schon früh Früchte, so dass man immer in den vorderen Rängen landete. Leider war der Zusammenschluss zeitlich begrenzt und mit Abwicklung des Vereins der SF Mechern wurde eine Verlängerung des Vertrages unmöglich. Auch der Spielbetrieb blieb hiervon nicht unberührt. Während in den ersten Jahren die Spielgemeinschaft in der oberen Hälfte der Tabelle zu finden war, musste man hier zur Spielzeit 2014/15 die Tabelle besser umdrehen.

 

Zum 50-jährigen Bestehen des Vereins, durfte der TuS den Stadtpokal 2015 der Stadt Merzig auf dem heimischen Sportplatz ausrichten. Nach vier spannenden Turniertagen konnte sich der FC Brotdorf den Titel schließlich sichern.

Seit der Saison 2015/16 lief der TuS Mondorf wieder als eigenständiger Verein auf und nahm mit zwei aktiven Mannschaften am Spielbetrieb teil. Durch die Akquise von jungen Spielern erhoffte sich der Vorstand, dass der Spielbetrieb weiterhin kontinuierlich aufrecht erhalten wird, damit auch noch das nächste Jubiläum gefeiert werden könne.

Unter dem neuen Trainer Lokman Arslan konnte das Saisonziel „einstelliger Tabellenplatz“ nicht erreicht werden und der TuS beendete die Saison auf Rang 14.

 

Im Sommer 2016 übernahm schließlich Michael Kollmen das Traineramt. Er brachte einige ehemalige Jugendspieler zurück zum TuS, wodurch der Kader weiter verjüngt wurde, um auch für die Zukunft gerichtet zu sein. Sportlich tat sich die Mannschaft erneut schwer und erreichte am Ende erneut einen enttäuschenden 14. Platz.

Auch wenn die folgenden Spielzeiten nicht unbedingt von sportlichem Erfolg gekrönt waren, war der gesamte Verein stolz darauf, es unter schwierigen Bedingungen zu schaffen, stets zwei wettbewerbsfähige Mannschaften zum Spielbetrieb zu melden und regelmäßig auch mal die „großen“ Teams zu ärgern. Zu erwähnen ist natürlich der Umstand, dass der TuS sowohl 2018 als auch 2019 die Meisterschaft durch Spiele am Saisonende entschied und sich somit zwei mal hintereinander als „Meistermacher“ feiern durfte.

In der Winterpause 2019/20 gab Michael Kollmen seinen Platz auf der Bank schließlich an den Luxemburger Gilles Baatz ab. Unter dem neuen Trainer sollte die Mannschaft spielerisch weiterentwickelt werden. Dieser Plan wurde durch die Corona Kriese im Jahr 2020 erst einmal behindert, jedoch steht dem Trainer ein junges, entwicklungsfähiges Team zur Verfügung, das sich voll mit dem Verein identifiziert.

Mit der Mitgliederversammlung 2020 übernahm Michael Kollmen den Vorsitz des Vorstandes.

 

Auch an der Infrastruktur wurde gearbeitet. So wurde in der spielfreien Zeit durch die Mannschaft der Vorplatz der Kabinen gepflastert. Außerdem wurde durch Stephan Neuses eine Wurfspielabteilung initiiert. Durch diese neue Sparte soll der Sportplatz besser ausgelastet und auch abseits des Fußballs eine neue Zielgruppe an den Verein gebunden werden.

Die Pandemie zeigte in ihrem zweiten Jahr auch erhebliche Auswirkungen auf den Verein. Da im Sommer 2021 absehbar war, dass es in den kommenden Jahren immer schwieriger würde zwei wettbewerbsfähige Mannschaften zu stellen, ging man eine Spielgemeinschaft mit dem SV Schwemlingen-Ballern ein. Gemeinsam wurden drei aktive Herrenmannschaften für den Spielbetrieb der Saison 21/22 gemeldet. Gespielt und trainiert wird gleichermaßen in Mondorf und Schwemlingen. Dadurch gibt es erstmals Bezirksliga-Fußball in Mondorf zu sehen. 

Im Oktober 2021 folgte dann ein weiterer Schritt in der Vereinsentwicklung. Unter Federführung des 2. Vorsitzenden Raphael Schlichter wurde eine neue Sparte im TuS gegründet. Als DC Schrotflint Mondorf tritt unsere Darts-Mannschaft in der DSAB-Liga Südwest C1 an. Gespielt wird im Gasthaus Calmes. 

 

Die Fußballer zeigten keine Anlaufschwierigkeiten in der neuen Liga. Die erste Saison in der neuen Klasse konnte die mit zahlreichen TuS-Spielern gespickte Bezirksliga-Mannschaft mit dem Klassenerhalt abschließen. Die zweite Mannschaft in der Kreisliga A war weniger erfolgreich, sodass man beschloss fortan nur noch eine Reserve in der Kreisliga B ins Rennen zu schicken.